Partenerschulen

Das "Wasserhahn" - Projekt hat es sich nicht nur zur Aufgabe gemacht, Kinder und Jugendliche an die Problematik der schlechten Wasserversorgung Adiss Abeba heranzuführen.

Dil Betigil Schule

Jerusalem Grundschule

Qusquam-Taitu Bitul-Schule

Dil Betigil Kindergarten

Wir wollen auch helfen!

Aus diesem Grund war das Projekt-Wasserhahn auch bemüht, besonders unterstützt durch den Besuch Solomon Wijas in Addis Abeba, 3 Partnerschulen und ein Kindergarten in Addis Abeba / Äthiopien zu finden und fortan zu unterstützen.

Eindrücke der Schulen Dil Betigil, der Jerusalem Grundschule und Qusquam Taitu Bitul-Schule. in Wort und Bild finden Sie auf den einzelnen Seiten. Mit einer kleinen Spende kann den Kindern in Addis Abeba geholfen werden, ihren Schulalltag schöner zu gestalten.

Addis Abeba 2009

Zur Geschichte der Dil Betigil Schule

Diese Informationen erhielten wir von den Anwohnern der Schule, Herrn Gashou, Angestellter im Hause von Ras Desta, Frau Belaynesh und der Lehrerin Worknesh Beyene, die von 1962-1996 Äth. Kal. (=1969-2004) an dieser Schule tätig war

In dem alten dreistöckigen Gebäude, das in seiner historischen Bauweise mit dem geräumigen Saal im Erdgeschoß einen imposanten Anblick bietet, sind gegenwärtig verschiedene Büros und Dienstleistungsbereiche untergebracht. Der große Saal wird dabei in vielfältiger Weise genutzt. Daneben gibt es zwei weitere Gebäude, in denen sich Unterrichtsräume, Laboratorien und die Bibliothek befinden.

Man erzählt sich, daß diese Gebäude als Wohnsitz von Fitaurari Beyene Yimer errichtet wurden, einem Höfling von Kaiser Menelik II. und früheren Leiter des äthiopischen Post- und Telegraphenamtes.
Kaiser Haile Selassi I. 

schickte Fitauri (=General) Beyene Yimer aufgrund von Zwistigkeiten aufs Land und vermachte dessen Haus dem Gemahl seiner Tochter, Prinzessin Tenanye Work Haile Selassi, Ras (=Fürst) Desta Damou als Wohnsitz. Bis zum italienischen Überfall im Jahre 1928 Äth. Kal. ( =1935/36) gaben Ras Desta und seine Familie für die Bewohner der Umgebung im großen Saal ihres Hauses regelmäßig ein Fest. Nachdem Ras Desta im Kampf gegen das faschistische Italien gefallen und seine Familie mit dem Kaiser ins Exil gegangen war, ist ihr Haus, so wird berichtet, von den Italienern zur militärischen Ausbildung, als Proviantspeicher, als Reparaturstützpunkt und sogar als Schweinestall benutzt worden.Als Prinzessin Tenanye Work Haile Selassi aus dem Exil zurückkehrte, lebte sie mit ihren Kindern in einem Wohnhaus neben der amerikanischen Botschaft. Ihr früherer Wohnsitz und das angrenzende Gelände standen für einige Jahre leer. Dann beriet sich Ras Destas Tochter, Immebet (=Lady) Hirut Desta, die zu jener Zeit Direktorin der ehemaligen Itege-Menen-Oberschule war, mit ihrer Mutter, Itege Menen, und sie beschlossen, daß das Haus und Grundstück ihrer Familie nicht länger ungenutzt bleiben sollte.

 

Im Jahre 1951 Äth. Kla. (=1958/59) wurden zunächst probeweise für die 1. bis 3. Klassenstufe Lehrer und Arbeitskräfte eingestellt und alle Vorbereitungen getroffen,um neben der Grundschule das erste Schülerinternat für die Grundschule zu schaffen.
In dieser Internatsschule wurden nur Mädchen unterrichtet. Sie –zumeist Kinder von Adligen und wohlhabenden Bürgern– wurden mit besonderer Sorgfalt ausgebildet.

Bis 1962 Äth. Kal. (=1969/70) lag die Leitung des Internats in den Händen von Frau Sofia Antonio, einer Ausländerin,
die sorgsam über die Qualität der Ausbildung wachte. Den Mädchen wurden neben der allgemeinen Ausbildung durch qualifizierte Lehrkräfte auch praktische Kenntnisse in Haushaltführung und Handarbeiten vermittelt. Auf dem »Elterntag«, der alljährlich auch von Angehörigen der Kaiserfamilie, Mitgliedern der Regierung und anderen hohen Würdenträgern besucht und mit viel Pomp gefeiert wurde, konnten die von den Mädchen gestalteten Arbeiten Gewinn bringend verkauft werden.Die Schule wurde allmählich bis zur Klassenstufe 8 erweitert. Ab 1955 Äth. Kal. (=1962/63) war sie keine Internatsschule mehr, sondern wurde in eine allgemeinbildende Grundschule umgewandelt. Damals plante die Schulbehörde, das alte Haus zu renovieren –dabei aber seine historische Form zu erhalten– und neue Unterrichtsgebäude zu errichten. Die Verwirklichung dieser Pläne fiel jedoch in die Zeit des Regierungswechsels im Jahre 1966 Äth. Kal. (=1974), der Bodenreform im Februar/März 1967 (=1975) und der Reform des städtischen Wohneigentums im Juli 1967 (=1975). In diesem Zusammenhang wurde auch der Name der Schule geändert –aus der Itege-Menen-Grundschule wurde fortan die allgemeinbildende Grund- und Mittelschule Dil Betigil (durch Fleiß zum Erfolg).

 

Mit Beginn des Schuljahres 1971 (1978) lernen nun Jungen und Mädchen der Umgebung gemeinsam in dieser Schule.

Diese Informationen erhielten wir von den Anwohnern der Schule, Herrn Gashou, Angestellter im Hause von Ras Desta, Frau Belaynesh und der Lehrerin Worknesh Beyene, die von 1962-1996 Äth. Kal. (=1969-2004) an dieser Schule tätig war.

 

Übersetzung von Dr. Renate Richter

Dil Betigil Kindergarten

Addis Abeba 2005

Die Jerusalem Grundschule

Die Jerusalem Grundschule wurde 1970 gegründet. Zur Zeit werden über 2000 Schüler unterrichtet. Auch hier leben die Kinder unter äußerst schwierigen sozialen und familiären Lebensbedingungen. Etwa 55 Kinder wurden ausgewählt und durften an diesem Wasserhahnprojekt, Bücher, Postkarten und Plakate gestalten. 

Über 300 Kinder arbeiten mit dem Wasserhahn-Projekt weiter. Zwar ist die Wasserversorgung an dieser Schule einigermaßen ausreichend, aber auch hier, durch den Anstiegder Schülerzahlen, verschärft sich die Situation. Hinzu kommt, daß die Leitung und die Wasserhähne durch den starken Gerbrauch schneller kaputt gehen. Was kann ich dazu beitragendie Verhältnisse in der Schule zu verbessern?

Der erste Schritt ist: informieren, sich selbst und andere! Denn viele Menschen, gerade in den reichen Ländern, wissen wenig über die katastrophale Versorgungssituationen in der dritten Welt. Wissen ist aber die Voraussetzung und der Auslöser dafür, aktiv zu werden. Jeder kann einen Beitrag leisten durch eine Spende.Die Lösung der Bücherprobleme in der Bibliothek, die Schulleitung schätzt den Bedarf auf 500.- Euro pro Jahr für über 2000 Kinder. Vor allem sind als Arbeitsmaterialien Wörterbücher und Lexika für die Kinder überaus wichtig. Der Zugang zu Informationen soll für diese Kinder das oberste Ziel und der Maßstab für erfolgreiche Entwicklung ihres zukünftigen Lebens sein. Schon mit 5 Euro können Sie einem Kind das Lernmaterial für zwei Monate finanzieren.

2005 Leipzig

 

Addis Abeba 2005

Qusquam-Taitu Bitul-Schule

In der modernen Gesellschaft entwickelt sich das städtische Leben sehr rasch. Seine Beliebtheit und Attraktivität würde auch Menelik II. gefallen und sein Herz erfreuen. Ein wesentliches Instrument, das zum Aufblühen der Städte beiträgt, ist die Vermittlung von Wissen und Bildung. Bereits Menelik II. hatte das richtig erkannt. Er forderte zur Überwindung alter, rückständiger Gewohnheiten auf und erließ ein Dekret, mit dem diese neue Entwicklung eingeleitet wurde.

In dem Dekret heißt es unter anderem:„Von nun an und in Zukunft sollen alle Jungen und Mädchen ab einem Alter von sechs Jahren eine Schule besuchen.“ Man sagt von Kaiser Menelik II., dass er infolge zahlreicher Kriege nicht dazu kam, selbst viele Schulen zu gründen. Aber er erkannte den großen Nutzen von Bildung und hat den Widerstand und Streit der Priesterschaft überwunden. Dafür, dass er die Schule, die jetzt seinen Namen trägt, als Quelle von Wissen und Bildung begründet hat, gebührt ihm großer Dank.

Nachdem in der neuen Hauptstadt der Grundstein für moderne Bildung gelegt worden war, entstanden auch in anderen äthiopischen Städten Schulen. Eine der ersten Schulen in Addis Abeba war die Qusquam Taitu Bitul-Schule. Am Fuße des Entoto-Gebirges gelegen, wurde sie im Jahre 1933 eröffnet. Schon 1932 hatten ein paar Enthusiasten eine kleine Hütte und ein Zelt errichtet, um die Zeit bis zur Fertigstellung und Einrichtung des Schulgebäudes zu nutzen. Damals war Blattengeta Sahle Tsedalu Bildungsminister und wohnte ganz in der Nähe. Er hat das Gelände gekauft und darauf ein großes Haus mit vier Räumen errichten lassen. 1933 wurde dann die Schule eröffnet. Zu Beginn gab es vier Lehrer aus den Reihen des Klerus, die den Unterricht in moderner englischer Sprache und Mathematik durchführten. Am Anfang waren es 34 Schüler, denen man Bücher, Hefte und Stifte schenkte, um ihre Lernbereitschaft zu stärken und den Unterricht erfolgreich durchführen zu können. Die Schüler wurden bis zur 4. Klasse von äthiopischen Lehrern unterrichtet und nach erfolgreichem Abschluss an die Menelik II.-Schule überführt, um dort ihre Ausbildung fortzusetzen.

Der erste Direktor der Qusquam-Schule war der bekannte Gelehrte Melaku Begosau. Er schrieb selbst Theaterstücke, die von besonders begabten Schülern der Quskwam-Schule aufgeführt wurden. Seine Theaterstücke wurden sogar auf der Bühne der Menelik II-Schule aufgeführt. Wie noch heute lebende Zeitzeugen berichten, haben die Schüler damals sogar ein Theaterstück aufgeführt, das vom Überfall des faschistischen Italien auf Äthiopien handelte. Bis zu jenem Überfall im Jahre 1935 verlief der Schulbetrieb planmäßig, musste dann aber für fünf Jahre unterbrochen werden.

Der erste Direktor der Qusquam-Schule war der bekannte Gelehrte Melaku Begosau. Er schrieb selbst Theaterstücke, die von besonders begabten Schülern der Quskwam-Schule aufgeführt wurden. Seine Theaterstücke wurden sogar auf der Bühne der Menelik II-Schule aufgeführt. Wie noch heute lebende Zeitzeugen berichten, haben die Schüler damals sogar ein Theaterstück aufgeführt, das vom Überfall des faschistischen Italien auf Äthiopien handelte. Bis zu jenem Überfall im Jahre 1935 verlief der Schulbetrieb planmäßig, musste dann aber für fünf Jahre unterbrochen werden.

Nachdem die Italiener aus Äthiopien vertrieben waren, konnte die Schule 1941 den Schulbetrieb wieder aufnehmen. Bis 1948 war der Direktor der Schule der Ge´ez-Gelehrte Aleqa Negash und anschließend Herr Menkir Dereso. Danach übertrugen die Äthiopier die Leitung der Schule dem Inder Dr. Gahaswala. Ihm gelang es, die Qualität der Ausbildung deutlich zu erhöhen. Mit sehr guten Prüfungsergebnissen nach der 6. Klasse konnte so der gute Ruf der Schule begründet werden.Nach Dr. Gahaswala waren wieder Äthiopier als Direktoren tätig, die mit ihrer engagierten Arbeit den guten Ruf der Schule verteidigten. Die Zahl der Schüler stieg von Jahr zu Jahr, auch die Anzahl der Lehrer und Angestellten nahm ständig zu.

Es wurden neue Klassenräume gebaut und zahlreiche Lehrmaterialien angeschafft.  Nach der Revolution hat die Regierung dem weiteren Ausbau des Bildungswesens große Aufmerksamkeit geschenkt. Die Qusquam-Schule hat bei der Verwirklichung ihres Bildungsauftrages große Anstrengungen unternommen und dabei hervorragende Ergebnisse erzielt.

 

Aus heutiger Sicht sind die langjährigen Bemühungen und die großartigen Leistungen der Qusqwam Taitu Bitul-Schule nicht hoch genug einzuschätzen. Seit ihrer Gründung in jener kleinen Hütte im Jahre 1932 und dann von 1941 bis heute wurde hier wahrhaftGroßartiges geleistet.  Eine große Anzahl von Schülern, die ihre ersten Schuljahre an der Kusquam Taitu Bitul-Schule verbracht und später an Hochschulen im In- und Ausland ihre Ausbildung fortgesetzt und mit Erfolg abgeschlossen haben, sind heute auf den verschiedensten Ebenen und Fachgebieten für ihr Heimatland tätig, worauf die Schule sehr stolz sein kann. Das heißt aber nicht, dass die Qusquam Taitu Bitul-Schule schon alles erreicht hat und dass alle Aufgaben erfüllt wurden. Vielmehr ist festzustellen, dass die Schule zu denen gehört, die in ihrer Entwicklung sogar zurückgeblieben sind. Was ist zu tun, um das zu ändern und die Schule wieder voranzubringen? Was kann man von den ehemaligen Schülern der Schule erwarten, die hier in hoher Zahl und guter Qualität ausgebildet worden sind? Wie könnte deren Unterstützung aussehen und wie kann sie konkret verwirklicht werden? Jetzt, da erneut ein Jubiläum der Kusqwam Taitu Bitul-Schule ansteht, besteht die Hoffnung, dass alle ehemaligen Schüler, die in der Nähe leben oder aufgrund der großen Entfernung nicht rechtzeitig zum Fest kommen können, konkrete Antworten und praktische Vorschläge zu den hier genannten Fragen machen werden.